Über 4,1 Millionen Euro umfasst das Instandhaltungsbudget 2022. Welche Projekte damit umgesetzt werden und welche Auswirkungen der KfW-Förderstopp auf die Neubauvorhaben der buchdrucker hat, lesen Sie im aktuellen Baureport.

In diesem Jahr stehen gleich mehrere Gebäude­sanierungen auf der Agenda. Rund 3 Millionen Euro sind für die Wohnanlage Langenhorner Chaussee 605 und 607 mit 30 Wohnungen vorgesehen. Das Dach und die Fassade werden erneuert und gleichzeitig wärmegedämmt. Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich im Juni. Bereits abgeschlossen ist die Dachsanierung der Wohnanlage Radenwisch in Schnelsen. Das Gebäude mit 81 Wohnungen erhält eine neue Dachversiegelung.
Im Wohnquartier Braußpark, Wicherns Garten und ­Eitzensweg wurden im ersten Quartal 2022 die Keller aufwendig saniert. Aufgrund des gesunkenen Grundwasserspiegels kam es zu Absackungen der Kellerböden. 135 Mieterkeller waren betroffen. Kurzfristig mussten Bewohnerinnen und Bewohner direkt nach Weihnachten ihre Keller ausräumen. Unterstützt wurden sie dabei von vier Mitarbeitern des beauftragten Bauunternehmens. Kisten, Möbel und alles, was nicht entsorgt werden sollte, konnte auf den Dachböden und einem nicht genutzten, verschließbaren Raum eingelagert werden. Viele Mitglieder entrümpelten bei dieser Gelegenheit ihre Keller. Die buchdrucker organisierten einen Abfuhrtermin, zu dem der Sperrmüll gesammelt und zum Recyclinghof gebracht wurde. ­An dieser Stelle geht noch einmal ein herzliches Danke­schön an alle Mit­glieder des Wohnquartiers für die große Unterstützung!
Inzwischen konnten alle Keller wieder eingeräumt werden. Neben neuen Kellerböden und der Dämmung der Kellerdecke wurden auch neue Wände eingezogen und alle Kellerräume elektrifiziert. Die Baumaß­nahmen wurden auf drei Abschnitte aufgeteilt. Das Investitionsvolumen beträgt insgesamt 750.000 Euro. Seit Herbst letzten Jahres wurden außerdem die Abwasserleitungen im Gebäude Braußpark 14 strangweise erneuert.

Einzelmodernisierung
Eine der größten Positionen im Investitionsbudget – rund 1,2 Millionen Euro – ist wieder die Einzelmodernisierung von Wohnungen und Bädern. Allein im vergangenen Jahr haben die buchdrucker 32 Bestandswohnungen von Grund auf modernisiert. Sechs Bäder wurden vollständig erneuert und teilweise barrierefrei umgebaut.

Mehr Qualität im Wohnumfeld
Auch 2022 sind wieder zahlreiche Maßnahmen in den Außenanlagen vorgesehen, um die Wohnqualität in den Quartieren zu verbessern. Da die abschließbaren Fahrradgaragen weiterhin sehr stark nachgefragt sind, werden in diesem Jahr in den Wohnanlagen Königskinderweg und Radenwisch die futuristisch anmutenden Kuppeln aufgestellt und mit Fahrradpumpen ausgestattet. Die Pumpen hatten die buchdrucker im vergangenen Jahr testweise neben einige Fahrradgaragen installiert. Diese schnelle Hilfe bei zu wenig Luft im Reifen ist bei den radfahrenden Mitgliedern sehr gut angekommen.
Insektenfreundliche und heimische Pflanzen wurden Ende März in der Wohnanlage Starstraße eingesetzt. Nach kleineren Sanierungsmaßnahmen an der Heizung ­stand in diesem Jahr auch eine Umgestaltung der Außen­anlagen auf dem Programm. Das nahende Frühjahr sollte den Pflanzen helfen, schnell Wurzeln zu schlagen und zur Freude von Menschen und Insekten Blüten zu treiben.
Nachdem im vergangenen Jahr die Treppenhäuser der Wohnanlage Gutenbergshof in Barmbek renoviert wurden, soll es in diesem Jahr in den Außenanlagen weitergehen. In den kommenden Monaten wird der Müllstandplatz neu gestaltet.
In der Wohnanlage Poppenbütteler Berg/Harksheider Straße können sich die jüngsten Mitglieder freuen. Der Spielplatz wird rundum erneuert und erhält einen kleinen künstlichen Berg mit einem Kletterparcours und einer Rutsche.

KfW-Förderstopp, „Bauflation“ und Neubauplanungen
Das Bundeswirtschaftsministerium hatte Ende Januar ohne Vorwarnung die aktuelle Förderung der KfW-Bank für energieeffiziente Gebäude eingestellt. Die beiden Neubauvorhaben im Braußpark und im Rimbertweg sind als Effizienzhäuser 55 geplant und die buchdrucker haben rechtzeitig die Fördermittel beantragt. In beiden Fällen steht jedoch nicht fest, ob die Mittel bewilligt werden. Sollten die Fördermittel nicht bewilligt werden, ist eine Umsetzung der Projekte derzeit ungewiss. Es würde jedoch in jedem Fall zu deutlich steigenden Nutzungsgebühren nach Fertig­stellung führen. 
Die Planung für den Neubau im Rimbertweg von 44 Wohnungen zieht sich bereits seit acht Jahren hin. Einsprüche von Anwohnern, zweimalige Änderung des Bebauungsplans und ein Architekturwettbewerb erforderten eine langfristige Vorbereitung. Im Herbst 2021 haben die buchdrucker den Bauantrag gestellt, doch die Baugenehmigung liegt zum Redaktionsschluss der druckreif Mitte März noch immer nicht vor. Aufgrund der fehlenden Baugehmigung konnte die Ausschreibung der Bauleistung bisher nicht erfolgen. Der Baustart ist zurzeit nicht absehbar. Erschwerend hinzu kommt die aktuelle „Bauflation“, sodass die Baukosten, die bisher veranschlagt worden waren, deutlich gestiegen sind.
Beide Bauvorhaben der buchdrucker werden sich weiter verzögern. Es bleibt abzuwarten, wie die neuen Förderbedingungen der Bundesregierung aussehen werden. Sicher ist, dass die energetischen Anforderungen weiter angehoben und Effizienzhäuser 55 zukünftig nicht mehr gefördert werden. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen, mit steigenden Baukosten und ohne langfristig verlässliche Förderung, wird es für sozial orientierte Vermieterinnen wie die buchdrucker noch schwieriger, die Zielsetzungen der Energiewende und des „Bezahlbaren Wohnens“ umzusetzen.